Dienstag, 29. September 2009

Polanski in den Knast

Roman Polanski gehört bestraft. Es ist mir egal, ob das Mädchen ihm verziehen hat, weil sie ihre Ruhe haben wollte, nicht auf die Opferrolle reduziert werden oder einfach weitermachen wollte mit ihrem Leben. Was Polanski gemacht hat, ist ein Verbrechen, und er gehört genauso bestraft wie jeder andere Bürger.

Es kann nicht sein, dass Prominente wie Michael Jackson oder R. Kelly oder eben Polanski mit so etwas davonkommen! Er sollte im Gegenteil doppelt so hart bestraft werden, weil er die Frechheit besessen hat, sich auch noch aus dem Staub zu machen und es sich gutgehen zu lassen! Es ist mir auch egal, wie viel er im Leben schon durchgemacht hat! Die meisten Täter waren einmal Opfer, auch Charles Manson wurde missbraucht.
Polanski wird gefasst, es gibt einen Aufschrei in den Feuilletons und es wird sich mit ihm solidarisiert. In der gleichen Woche stirbt Susan Atkins an Krebs, und viele finden es in Ordnung, dass sie nach vierzig jahren im Knast auch dort sterben muss. Irgendwas stimmt hier nicht.


Q: http://cdn.videogum.com/img/thumbnails/photos/roman_polanski.jpg

7 Kommentare:

  1. I followed your link from my blog, but ich kann nicht Deutsch lesen! :)

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  2. Hey purplegirl,

    nice to meet you! So you still seem to have SOME knowlegdge of German! :)
    I am a 30-year-old waitress/artist and hopelessly addicted to all kinds of waiter rant blogs and this is my own. I started it only recently but had one in English some time ago. Then I met springs1 - or she found me - whatever - did you ever come across her? - and stopped because I was sooo fed up with her. So I know you won't be able to read my rants but I'm totally going to follow yours!
    So, read you...! - megaphon

    (I wonder if you'll ever read this...?)

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  3. Deine Ansichten zum Fall Polanski sind zutiefst reaktionär. Polanski in den Knast und Susan Atkins in die Sonne. Irgendwas stimmt hier nicht.

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  4. Hallo Anonym!
    Der Unterschied zwischen den beiden ist halt für mich, dass Atkins die volle Verantwortung übernommen hat für das, was sie getan hat und Polanski sich den Konsequenzen seines Tuns entzogen hat. Es ist auch nur meine persönliche Meinung.
    Reaktionär? Kann sein. Aber so denke ich halt. Ich bin auch bereit, meine Meinung zu ändern, wenn du mir eine andere Perspektive plausibel machen kannst.

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  5. Es gibt einen interessanten Film von Marina Zenovich: "Roman Polanski:Wanted and Desired", in dem gezeigt wird, wie der seinerzeit mit dem Fall befasste Richter,Laurence Rittenband,aus Profilierungssucht seine Kompetenzen überschritten, sowie die Regeln seiner Zunft mißachtet hatte. Es gab Absprachen mit den Medien und eine Pressekonferenz, was damals in einem offenen Verfahren absolut unüblich war.
    Polanski fürchtete zurecht nicht fair behandelt zu werden und machte sich deshalb aus dem Staub.
    Der Richter wurde übrigens 1978 von dem Fall abberufen, u.a. wegen Befangenheit.

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  6. Hallo Anonym,

    ich habe von dem Film gelesen, als ich Polanski gegoogelt hab, hatte aber noch nicht die Gelegenheit, ihn zu sehen. Hol ich aber demnächst mal nach. Ohne die Sachlage weiter zu kennen, kann ich nicht argumentieren, weil das eine ganz andere Ebene ist als die, auf die mein post abzielte.

    Während viele Kunst- und Filmschaffende sich für Polanski einsetzten, formulierte Luc Besson vorsichtig, dass, wenn das seine Tochter gewesen wäre, er nicht so schnell dabei wäre, Polanski Rückendeckung zu geben. Das, finde ich, ist eine differenzierte Aussage, die mehrere Seiten in Betracht zieht. Und es zeigt auf, dass Menschen sich bei ihren Urteilen oft eher von ihren Gefühlen leiten lassen als von der Sachlage.

    Ich auch. Ich z.B. bin fest davon überzeugt, dass Michael Jackson irgendwie Dreck am Stecken hat. Aber ich weiß es nicht. Auch bei Polanski kenne ich die die Wahrheit nicht. Aber bei Kindesmissbrauch geh ich halt immer tierisch ab. Da seh ich rot. Und ich habe es im realen Leben schon mehr als einmal erlebt, dass Autoritäten, die sich etwas hatten zuschulde kommen lassen, scheinbar unberührt aus der Sache herausgekommen sind, weil ihnen aufgrund ihres Amtes Attribute zugeschrieben wurden, die einer Glorifizierung nahekamen. Die Reaktion auf den Fall Polanski riecht für mich auch danach. Und dann lasse ich wieder meine Gefühle urteilen...

    Hast du auch einen blog? Schick mir doch mal eine email, wenn du deine Adresse nicht posten willst, ich stell meine Adresse nachher mal in den footer. Du bist recht eloquent und scheinst interessante Gedankengänge zu haben.Ich wäre daran interessiert, mehr von dem mitzubekommen, was Du so denkst!

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  7. Es gab seinerzeit schon den Verdacht, daß die damals 13jährige Samantha Geimer lediglich ein geldgeiles Groupie ist und der Abend völlig aus dem Ruder lief. In der Musikszene sowie der Filmbranche der 60/70er Jahre war es üblich sich mit Suff und Drogen vollzupumpen um danach übereinander herzufallen, siehe Filme wie: "Studio 54", "Velvet Goldmine" oder "Boogie Nights".

    Empfehlenswert sind auch die Sachbücher: "Easy Riders,Raging Bulls" von Peter Biskind sowie Kennet Anger`s Klassiker "Hollywood Babylon".

    Ich glaube, daß der Fall Polanski vs. Geimer zwei Seiten hat. Warum hätte sie ihm denn verzeihen sollen? Eine Vergewaltigung??!

    Ich formuliere das hier mit aller Vorsicht, da ich bei Kindesmissbrauch ebenfalls rot sehe.
    Ich glaube nicht, das nach 30(!) Jahren noch Gerechtigkeit möglich ist, allenfalls Rechtsprechung und ich wünsche allen Beteiligten, daß sie endlich Ruhe finden.

    Ich habe leider keinen blog, obwohl ich mit der Idee schon 1-2 Jahre schwanger gehe.
    Aufreger und Merkwürdigkeiten gibt es ja genug um sie zu kommentieren, z.B.Friedensnobelpreis für Obama (Daumen runter), Nobelpreis für Literatur an Herta Müller (Daumen hoch)...

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